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  • Zeig mir deinen Schnabel...

Insekten: nicht auf Lager

Pflanzenfresser, Körnerfresser, Fleischfresser, Insektenfresser… so viele unterschiedliche Ernährungsarten finden wir um den Teich herum im Garten der Minenarbeiter. Während hier der Tisch reichlich gedeckt ist, haben zum Beispiel insektenfressende Vögel Mühe, in den Landwirtschaftsgebieten zu überleben.

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Dünne Wiese mit grosser Blütenvielfalt

Insekten für alle

Aufgrund der Intensivierung der Landwritschaft verschwinden die Insekten seit einigen Jahrzehnten nach und nach aus den Wiesen und Weiden. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Insektenfresser, aber nicht nur! Diese Wirbellosen stellen sozusagen die gesamte Ernährungsgrundlage dar für 40% der Nistvögel der Schweiz, sowie die Nahrung, um die Jungvögel von 25% anderer Arten aufzuziehen. Denn wenn ein Körnerfresser sich auch hauptsächlich von Samen ernährt, benötigt er ebenfalls Insekten, um seine Jungen zu ernähren.

Weil Insekten eine unverzichtbare Nahrungsquelle für viele Tierarten sind, – und vielleicht bald für uns, wer weiss – tragen sie entscheidend bei zum guten Zusammenspiel aller Ökosysteme. Zudem übernehmen sie wichtige Aufgaben als Bestäuber und Abfallverwerter.

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Robin ernährt sich von Insekten

Zu schützende Lebensräume

Der Schwund vieler für Insekten wichtige Lebensräume wie Blumenwiesen oder Feuchtgebiete ist einer der Gründe für diesen Niedergang. Man mäht früher und häufiger, kultiviert intensiv durch Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmittel und lässt dadurch kaum Freiraum für alle diese unentbehrlichen Lebewesen.

Der Einsatz von Herbiziden und Insektiziden reduziert die viele Insektenindirekt und direkt.

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Der Einsatz von Pestiziden ist immer noch zu weit verbreitet.

Es wird dringend, Zonen reich an Wirbellosen zu schützen und aufzuwerten. Weiher wie derjenige des Gartens der Minenarbeiter beherbergen wichtige Vorkommen an grossen Insekten wie Libellen und Schmetterlinge, weshalb es wichtig ist, weitere Feuchtgebiete zu schaffen.

Sie können auch etwas tun!

Falls Sie selber aktiv werden möchten, können Sie beispielsweise die Verwendung von Pestiziden in Ihrem Garten einschränken, einheimische Blumenwiesen einem einfarbigen Rasen vorziehen, und Bio-Lebensmittel zu sich nehmen.

Sie können kleine Teiche schaffen, Zufluchtsorte, Holzhaufen, und warum nicht ein schönes Insektenhotel, das wär doch was, um all diesen kleinen Tierchen das Leben zu verschönern und zahlreichen Arten das Überleben zu sichern…zum Schluss vielleicht unser Eigenes!

Zeig mir deinen Schnabel...

…und ich sage dir, was du isst!

Die Vögel benützen ihren Schnabel wie ein Werkzeug, um zu suchen, herauszureissen, ihre Nahrung zu finden. Somit ist der Schnabel ein ausgezeichneter Indikator für den Menüplan jeder Tierart. Im Laufe der Evolution haben sich unterschiedliche Mundwerkzeuge herausgebildet, die jeder Art ihre Spezialisierung ermöglicht und den Konkurrenzkampf um Nahrung eindämmt.

Einige bevorzugen Fische, andere knusprige Insekten, einige lieben vor allem Regenwürmer oder, knackige Wühlmäuse. Ohne natürlich die Pflanzenfresser zu vergessen, die sich von Körnern und Samen, Algen oder anderen pflanzlichen Bestandteilen ernähren.

Sehen wir uns mal einige Bewohner des Gartens der Minenarbeiter mit ihren Werkzeugen genauer an.

Die Vögel sind zweifellos gut ausgerüstet, sind jedoch nicht allein! Auch Säugetiere haben ihren Fressgewohnheiten entsprechend gut angepasste Gebisse.

Der Biber beispielsweise besitzt herausragend konstruierte Zähne dank eines charakteristischen orangefarbigen Email-Überzugs. Wie richtige Beisszangen erlauben sie ihm, die Baumrinden abzuraspeln, Äste zuzuschneiden und sogar ganze Baumstämme in kleine Holzschnitzel zu verwandeln, ja Bäume sogar fällen, um an die knackigen Blätter und Knospen zu kommen. Und um immer über ein perfektes Werkzeug zu verfügen, wachsen ihm die Zähne ein Leben lang nach!

Wird er also eines Tages im Garten der Minenarbeiter auftauchen, um sich hier zu versuchen?