Zusatz-Infos

  • Verzweifelt auf der Suche nach einem Versteck
  • Die Stars mit Blättern

Verzweifelt auf der Suche nach einem Versteck

Man muss keine wandernde Tierart sein, um sich eines schönen Tages von einer Baustelle oder Strasse mitten in seinem Revier beeinträchtigt zu sehen. Es ist nicht nur unpraktisch, Überquerungen in Kauf nehmen zu müssen, sondern es fallen viele natürliche Strukturen weg, die zerstört oder modifiziert wurden, die vorher als Versteck oder Sichtschutz dienten.

Zunahme der bebauten Flächen

In der Schweiz werden durch neue Infrastrukturen (Strassen, Eisenbahntrassées und diverse Konstruktionen) täglich Flächen versiegelt, die 8 Fussballfeldern entsprechen. Stellen Sie sich vor, wieviele Hecken, Obstwiesen, Moore und weitere wertvolle Strukturen täglich verschwinden!

Diese für viele Tier- und Pflanzenarten unersetzlichen Lebensräume werden zerschnitten und zerstückelt. Dies zwingt ihre Bewohner, immer kleinere Reviere zu besetzen und hindert sie, sich frei zu bewegen. Gewisse Populationen, von ihren vitalen Existenzgrundlagen abgeschnitten, werden sogar in zwei Gebiete getrennt, die Individuen können sich nicht mehr begegnen, paaren und fortpflanzen. Diese Isolation führt gelegentlich sogar zum Verschwinden einer lokalen Tierart.

Wildtierkorridore

Tiere nutzen häufig diesselben Wanderrouten. Diese Wanderrouten, weithin bekannt und in Studien belegt, müssten eigentlich von menschlicher Infrastruktur verschont bleiben. Unglücklicherweise ist dies nicht immer der Fall. Hier einige Vorschläge, um diese Korridore wieder herzurichten, dieses Mal nur für Tiere:

  • Grünbrücken sind breite, begrünte Brücken, welche die Querung von Strassen und Autobahnen für viele Tierarten erleichtern (Rehe, Hasen, Hirsche, Wildschweine…).
  • Amphibientunnels, kleine Unterführungen einer Strasse, ermöglichen den Lurchen und anderen Kleintieren, die Strassen zu überwinden, ohne zerquetscht zu werden. In Zonen ohne Amphibientunnels helfen Freiwillige den Lurchen während der Periode massiver Wanderung über die Strasse. Den Strassen entlang hindern aufgestellte Barrieren die Kröten an der Strassenquerung, sie kriechen den Planken entlang und landen in einem teilweise eingegrabenen Kessel. Die Kröten können nicht herausklettern, werden von Hand auf die andere Strassenseite gebracht und dort in aller Sicherheit in die Freiheit entlassen.

Sie können auch etwas tun!

Um den Tieren zu ermöglichen, sich in aller Ruhe zu verschieben, ist es nötig, ihnen untereinander vernetzte Verstecke zu schaffen. Sie können in Ihrem eigenen Umfeld helfen, indem Sie schöne Hecken mit einheimischen Büschen pflanzen, Steinhaufen und – er schon wieder! – Totholzhaufen einrichten.

Machen Sie Ihren Garten zu einem Zufluchtsort für Wildtiere!

Die Stars mit Blättern

Bisher war die Rede von den Tieren als Teichbewohner. Wie steht es jedoch mit den Pflanzen? Sie sind doch die eigentlichen Stars, denn ohne sie… keine Tiere! Wie die Landpflanzen produzieren die Wasserpflanzen Sauerstoff, unverzichtbare Bedingung für tierisches Leben an Land oder im Wasser.

Ob sie schwimmen, am Ufer bleiben, im Schlick wurzeln oder sich unter der Wasseroberfläche verstecken, dienen sie einigen als Nahrung, anderen als Zufluchtsort, Beobachtungsposten oder sogar Baumaterial. Man teilt sie in verschiedene Kategorien ein, je nach ihren Vorlieben und der Stufe, die sie im Weiher einnehmen!

Am Ufer

Pflanzen an steilen und sumpfigen Uferböschungen, auch Sumpfpflanzen genannt, wachsen in feuchten Böden, die manchmal überflutet sind, wenn der Teich über die Ufer tritt. Sie wirken als Filter, der grosse Schmutzansammlungen einschliesst und nähren sich von verwesenden, organischen Substanzen.

Die Füsse im Wasser

Semiaquatische Wasserpflanzen verankern sich dank starker Wurzeln bis zu 50 cm tief im Schlamm. Sie widerstehen starken Pegelvariationen und beherbergen viele Tierarten (Larven, Kaulquappen…).

An der Wasseroberfläche

Schwimmpflanzen besitzen Blätter und Blüten, die aus dem Wasser herausragen. So erhalten sie das volle Sonnenlicht, bilden hingegen auch kleine Sonnenschirme und schützen derart Tiere vor Sonnenstrahlen und das Wasser vor UV-Strahlung, was der Invasion von Algen vorbeugt. Einige schwimmen frei (Flutender Schwaden, Wasserlinsen), andere sind im Schlamm verwurzelt (Schwimmendes Laichkraut, Wasser-Knöterich, Seerose oder Weisse Teichrose (geschützt), Gewöhnlicher Wasserhahnenfuss).

In der Tiefe

Pflanzen mit Blättern unter Wasser spielen im Teich eine entscheidende Rolle. Sie produzieren im Wasser Sauerstoff  und bieten vielen Wasserbewohnern Unterschlupf.